Als Senior Peter aufgefunden und dem Tierschutzverein übergeben wurde hatten wir gerade keine Pflegestelle frei. Somit musste er in die Auffang-und Quarantänestation einziehen, er war aber nicht alleine, in dem Zimmer wohnte noch eine andere Katze. Die beiden akzeptierten sich. Als es im Winter in der Station immer ruhiger wurde und alle Tiere ausgezogen waren. Entschied ich mich ihn mit zu mir nach Hause zu nehmen. Er sollte nicht alleine bleiben und die ehrenamtlichen Helfer mussten nicht nur wegen ihm bei Regen und Schneematsch in die Station fahren.
Senior war schon recht alt und sein Gesundheitszustand nicht der beste.
Er gewöhnte sich schnell an das neue Zuhause und die darin lebenden Katzen. Auch kurz Freigänge genoss er. Aber irgendwann merkte man ihm sein Alter schon an. Hochspringen ging nicht mehr, er schlief immer öfter lange, raus gehen wollte er auch nicht mehr und schaffte es auch oft nicht mehr bis auf das Katzenklo. So bekam er im Wohnzimmer einen altersgerechten Platz. Das Klo nicht weit entfernt, der Wassernapf in der Nähe. Zum fressen ging er aber immer noch in die Küche.
So vergingen die Tage, bis eines Morgens Senior nicht mehr an seinem Platz im Wohnzimmer und an seinem zweiten Lieblingsplatz - hinter der Tür in der Küche - war. Ich ahnte schon etwas und ging dann auf die Suche. In keinem Zimmer konnte ich ihn finden, auch unter dem Sofa war er nicht. Im Keller wurde jede Ecke mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Schon seit Wochen ist Senior nicht mehr raus gegangen. Kann es wirklich sein, dass er nach draußen ist? Ich suchte den Garten ab, erfolglos. In der Nachbarschaft wurde gebaut, war er vielleicht dort irgendwo? Tatsächlich, in einer Kuhle lag er. Senior wollte alleine und in Ruhe sterben. Ich war froh ihn gefunden und Gewissheit zu haben.
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