Eine E-Mail erreichte mich. Über mehrere Ecken erfuhr ein Mitglied meines Vereins von einer Perser-Katze, die in ihrem Zuhause nicht mehr bleiben durfte. Die Lebenssituation der Familie hatte sich geändert und Lissy war nur noch ein Klotz am Bein und sollte weg. Ich besuchte die Familie und schaute mir die Situation an. Alle waren froh, die hübsche rote Perser-Katze los zu werden. Wie ich erfuhr, war diese Familie auch nicht ihre erste. Sie lebte zuvor schon bei zwei anderen Frauen, die sich aufgrund von Alter und Krankheit nicht mehr um sie kümmern konnten.
Ich hatte Platz bei mir und nahm sie auch gleich mit. Eine Perser-Katze sollte sich doch leicht vermitteln lassen. Am Anfang fand Lissy es bei mir nicht so toll. Die vielen anderen Katzen behagten ihr nicht so sehr. Besonders Fix hatte es auf sie abgesehen und ließ sie oft nicht in Ruhe. Das führte mit der Zeit dazu, dass ich Lissy auf dem Tisch oder auf der Fensterbank, auf der sie gerne saß, fütterte. Auch ihr Klo stellte ich in die nächste Ecke. Lissy hatte schnell herausgefunden, dass wenn sie die Katzenklappe hörte, einer meiner Kater angetrabt kommen muss. Und sofort sprang sie auf den Tisch, die Fensterbank oder den Computerschrank, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Keine schöne Situation. Meine Hoffnung, Lissy sehr schnell vermitteln zu können, verlief sich im Sande. Die wenigen Interessenten die sich meldeten, fanden an Lissy kein Gefallen. Ich mit der Zeit umso mehr. Lissy wurde zu meiner Herzdame. Perser haben eine wunderbare ruhige und gelassene Art.
Ein Mitglied aus meinem anderen Verein fand auch Gefallen an Lissy und wollte sie haben. Ich war froh darüber. Lissy hatte endlich die Chance aus einem Mehrkatzenhaushalt herauszukommen und konnte in Ruhe ihr weiteres Leben leben. Da Lissy in ihrem letzten Zuhause mit zwei Hunden zusammen wohnte, sah ich auch kein Problem darin sie wieder in einen Haushalt zu geben, indem Hunde lebten. Doch die Hunde sahen das anders und fanden das Zusammenleben mit Lissy gar nicht lustig.
Und schwupps, war sie wieder bei mir. Also fing die Suche nach einem geeigneten Zuhause für meine Herzdame wieder von vorne an.
Diesmal sollte es aber nicht so lange dauern. Nach einer Zeitungsanzeige meldete sich eine ältere Dame, die schon einigen Persern ein Zuhause gegeben hatte. Sie verliebte sich sofort in Lissy. Und Lissy hat endlich das erhoffte gute Zuhause. Ende gut, alles gut!
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