Eigentlich war es ja gleich klar, eine Katze muss wieder ins Haus. Bis der Entschluss dann aber in die Tat umgesetzt wurde, dauerte es doch noch ein paar Wochen. Wieder sollte eine Bauernhofkatze mein Zuhause verschönern. Wenn mich jetzt jemand fragen möchte, warum ich keine Katze aus dem Tierschutz genommen habe? Ich habs versucht. Das nächste Tierheim wollte mir keine geben. "Was Sie gehen den ganzen Tag arbeiten??" - "Nun ja, wie soll ich den das Katzenfutter bezahlen?!" Und schneller wie ich im Tierheim war, war ich auch wieder draussen.
Also, kam dann eine kleine graue Katze vom nächsten Bauernhof in mein Heim. Diese kleine Katze hatte in ihrem Leben noch nicht viel erlebt. Menschlicher Kontakt war ihr fremd. Das bekam ich dann auch am zweiten Tag zu spüren. Ich wollte sie so gerne knuddeln, also fing ich sie mir und was tat sie...... biss mir mal kräftig in die Hand. Wer kleine Katzenzähnchen schon einmal in der Hand gehabt hat, weiß wie schmerzhaft das sein kann.
Nachdem ich meine Tränen getrocknet hatte, kam dann das Programm "Katzen-zähmen" an die Reihe. Jeden Abend schloss ich die Wohnzimmertür und legte mich mit Leckerchen und Spielzeug auf den Boden. Nach wenigen Tagen durfte ich dann auch schon mal das Köpfchen streicheln.
Einige Wochen später, wachte ich morgens auf und wunderte mich was da Schweres auf meinem ausgestreckten Arm lag. Es war Tinkas Köpfchen. Das Eis war gebrochen.
Auch wenn mein erster Kater bei einem Autounfall ums Leben kam. Bei Tinka sollte es besser werden.
Doch rund zwei Jahre später wurde ich eines besseren belehrt.
Nachts gegen vier Uhr wurde ich von einem herzzerreisenden Maunzen geweckt. Ich sprang aus dem Bett und lief dem Maunzen entgegen. Ich fand Tinka schwer verletzt im Keller. Sie hatte sich tatsächlich vom Unfallort bis ins Haus geschleppt (ich habe Katzenklappen). In Windeseile zog ich mich an, rief die Veterinärklinik an, packe Tinka ins Auto und verübte einige Ordnungswidrigkeiten. Wer ist schon mal mit 80 km/h durch Gießen gebraust? Nur eine Ampel war rot, mich konnte also fast nichts aufhalten.
Die Verletzungen von Tinka waren so groß, dass ich sie gehen lassen musste........
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